AStA Bonn begrüßt Verkehrsversuch auf der Adenauerallee

Das Fahrrad ist für die meisten der knapp 35.000 Bonner Studierenden das Verkehrsmittel Nummer eins. Auch die Universität selbst empfiehlt ihren Studierenden, Mitarbeitenden, Dozierenden und Besucher*innen das Fahrrad für den Weg von Campus zu Campus: „Am besten kommt man in Bonn [...] mit dem Fahrrad an sein Ziel.“

Doch mit dem Rad zur Vorlesung zu gelangen ist nicht überall in Bonn so einfach. Mitunter sind Radstreifen schlecht gekennzeichnet, zu schmal oder kaum von den KFZ-Spuren geschützt. So war es bislang auf der Adenauerallee, in der etwa mit dem Institut français, dem Juridicum und nicht zuletzt der Universitäts- und Landesbibliothek (ULB) wichtige Einrichtungen beheimatet sind, zu denen viele Studierende täglich pendeln. Bei bis zu 1.600 Kraftfahrzeugen pro Stunde und einem Radstreifen von lediglich 1,5 Metern Breite war es kaum möglich, sicher von A nach B zu kommen – zumal, wenn es dann noch stürmte und man Wassermassen oder Gegenständen auf der Fahrbahn ausweichen musste.

Daher begrüßt der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) die seit Anfang März laufende Testphase auf der Adenauerallee überaus. Hier wurden die KFZ-Spuren auf grundsätzlich jeweils eine pro Fahrtrichtung reduziert und im Gegenzug die beiden Radfahrstreifen auf jeweils zwei Meter Breite und 50 Zentimeter Sicherheitsstreifen ausgeweitet. „Das ist ein wichtiges Zeichen an die vielen Fahrradpendler*innen, die an der Universität studieren oder lehren. Studierende möchten schnell, sicher und klimafreundlich in den Hörsaal gelangen – dafür ist ein verbreiterter Radfahrstreifen eine sinnvolle Maßnahme“, lobt Thorben Thieme, AStA-Referent für Ökologie, das Projekt.

Erfreulich ist, dass die Testphase lediglich einen Vorgeschmack für eine umfassende Umgestaltung der Adenauerallee gibt: Seit Herbst 2023 werden auf der Straße Fahrbahn und Kanal saniert – und in diesem Zuge soll die gesamte Straße umgebaut werden. Für den AStA ist es im Sinne der Studierenden wichtig, dass die in der aktuellen Testphase erprobten KFZ- Spur- und Radfahrstreifenbreiten dauerhaft erhalten bleiben und weitere Radstellplätze entstehen. „Besonders an der ULB sollten weitere Abstellkapazitäten geschaffen werden, da immer mehr Studierende mit dem Fahrrad in die Bibliothek kommen möchten und dies im Sinne der Klimaneutralität gefördert werden sollte. Vielleicht können Fahrradzähler vor Ort aufgestellt werden und ermitteln, wie viele Fahrradpendler*innen neu hinzugekommen sind. Auch besteht großer Bedarf für einen Fußgängerüberweg zwischen Juridicum und ULB“, kommentiert Thorben Thieme.

Der AStA plant zusammen mit dem Radentscheid Bonn eine gemeinsame Aktion, um den Verkehrsversuch zu feiern und sich für eine langfristige fahrradfreundliche Umgestaltung der Adenauerallee auszusprechen.